Vor dem Hintergrund explodierender Strompreise hatte der Rat im Dezember 2022 das kalendertägliche Abschalten der Straßenbeleuchtung im Zeitraum 00:00 bis 04:30 Uhr für einen Testzeitraum von zunächst einem Jahr beschlossen.
Pro und Contra
Wie nicht anders zu erwarten gab es hierzu in der Bürgerschaft unterschiedliche Meinungen. Die einen freuten sich über die dunkleren Nächte bzw. Schlafzimmer und den besser erkennbaren Sternenhimmel oder begrüßten die Reduzierung von CO2-Ausstoß, Lichtverschmutzung und Kosten. Andere fühlten sich des Nachts an Kriegszeiten erinnert, befürchteten eine Zunahme der Kriminalität im DORF oder waren in Sorge, dass Rettungsdienst und Notarzt den Einsatzort nicht finden würden. Auch wurde in Zweifel gestellt, dass mit der Maßnahme wenn überhaupt signifikant Strom eingespart werden könne, da man bereits LED-Beleuchtung habe und das Ein- und Ausschalten mehr verbrauche als das Ausschalten einspare.
Rat folgt Bürgerbedenken
Zwar zeigten schriftlich eingeholte Stellungnahmen bei der DRK-Rettungsleitstelle in Montabaur und der Polizeiinspektion Hachenburg, dass die subjektiven Sorgen der Bürgerinnen und Bürger objektiv unbegründet waren. Auch konnte der Stromverbrauch im Testjahr um 37 % (= 3.846 kWh) reduziert werden was die Gemeindekasse um exakt 1.538,40 € entlastete (bei 0,40 €/kWh). Doch folgte der Rat letztlich der unter den Bürgern offensichtlich vorherrschenden Meinung und beschloss in seiner Sitzung am 9. April 2024 mit deutlicher Mehrheit die Straßenlampen schnellstmöglich wieder durchgehend leuchten zu lassen. Der Auftrag für die Umstellung wurde am Morgen des 10.04.24 an die zuständige Firma erteilt.